Filmrezension Superman
James Gunn sollte der große Hoffnungsträger für das angeschlagene DC-Universum werden. Nachdem es zum Bruch mit Disney/Marvel kam, wechselte er zu Warner und lieferte mit The Suicide Squad einen beachtlichen Einstand ab. Doch ähnlich wie die Guardians of the Galaxy sind auch die Suicide-Squads eine Truppe schräger, moralisch fragwürdiger Figuren, die mit unkonventionellen Mitteln letztlich das Richtige tun.
Aber wie funktioniert dieser Ansatz bei einem Superhelden, der im Grunde ein Gott ist? Superman ist, anders als viele andere Comichelden, kein Mensch mit einem Kostüm, sondern ein Außerirdischer, dessen Verkleidung „Clark Kent“ ist. Dieses Alter Ego hatte das Glück, bei liebevollen Eltern im Nirgendwo aufzuwachsen und eine nahezu perfekte Kindheit zu erleben.
Gunn hält sich nicht lange mit der Origin-Story auf. In wenigen, stilisierten Texteinblendungen wird erklärt, dass Superman vom Planeten Krypton stammt, auf der Erde aufwuchs, und gerade eben seinen ersten Kampf verloren hat. Und ehrlich gesagt: Man muss Superman auch niemandem mehr groß vorstellen. Jeder kennt ihn.
Was mir besonders gut gefallen hat: Einige Kritiker bemängeln, der Film sei zu sehr auf Humor ausgelegt. Das habe ich ganz anders empfunden. Die Dosierung war für meinen Geschmack genau richtig. Besonders in der Russisch-Roulette-Szene funktioniert der abrupte Wechsel von witzig zu brutal hervorragend, gerade weil er so unerwartet kommt.
Die Darsteller\:innen wirken durchweg motiviert. Nathan Fillion, den ich ohnehin in allem liebe, was er tut, spielt eine herrlich schräge Version von Green Lantern. Mit dieser furchtbaren Frisur und trotzdem jeder Menge Charme verwandelt er selbst eine oft belächelte Figur (Stichwort: Ryan Reynolds) in einen echten Sympathieträger. Gold wert!
David Corenswet überzeugt als Superman: Er bringt eine kindlich-naive Ausstrahlung mit, bei der man als Zuschauer\:in wirklich mitfiebert, vor allem beim erwähnten Story-Twist und der Roulette-Szene. Gleichzeitig nimmt er die Rolle ernst genug, um selbst in einem hautengen Anzug mit roter Unterhose glaubwürdig zu bleiben.
Rachel Brosnahan als Lois Lane war mir anfangs etwas zu nervig, hat sich dann aber zu einer echten Lieblingsfigur entwickelt. Sie ist der erwachsene, vernünftige Gegenpol, und das tut der Beziehung der beiden richtig gut.
Nicholas Hoult als Lex Luthor? Ein Volltreffer. Man nehme eine Prise Elon Musk, eine Portion Jeff Bezos und würze das Ganze mit narzisstischer Kaltblütigkeit, fertig ist ein herrlich unsympathischer Milliardär, der sich nach außen als Menschenfreund gibt, in Wirklichkeit aber ein skrupelloses Ekel ist. Köstlich.
Und ja: Ich mochte auch Krypto, den Superhund. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst einen Hund habe, aber der Vierbeiner bringt genau die richtige Mischung aus Loyalität, Niedlichkeit und Superkraft mit.
Wenn DC diesen Weg weitergeht, freue ich mich tatsächlich mal auf kommende Warner-Filme. Bisher hatte ich bei DC-Verfilmungen oft nur düstere, kaum erkennbare Bilder im Kopf, mit einer Stimmung, die einem das Leben schwer macht.
Dieser Film aber ist solides Popcornkino: knallbunt, unterhaltsam und überraschend gelungen.
Aber wie funktioniert dieser Ansatz bei einem Superhelden, der im Grunde ein Gott ist? Superman ist, anders als viele andere Comichelden, kein Mensch mit einem Kostüm, sondern ein Außerirdischer, dessen Verkleidung „Clark Kent“ ist. Dieses Alter Ego hatte das Glück, bei liebevollen Eltern im Nirgendwo aufzuwachsen und eine nahezu perfekte Kindheit zu erleben.
Gunn hält sich nicht lange mit der Origin-Story auf. In wenigen, stilisierten Texteinblendungen wird erklärt, dass Superman vom Planeten Krypton stammt, auf der Erde aufwuchs, und gerade eben seinen ersten Kampf verloren hat. Und ehrlich gesagt: Man muss Superman auch niemandem mehr groß vorstellen. Jeder kennt ihn.
Was mir besonders gut gefallen hat: Einige Kritiker bemängeln, der Film sei zu sehr auf Humor ausgelegt. Das habe ich ganz anders empfunden. Die Dosierung war für meinen Geschmack genau richtig. Besonders in der Russisch-Roulette-Szene funktioniert der abrupte Wechsel von witzig zu brutal hervorragend, gerade weil er so unerwartet kommt.
Die Darsteller\:innen wirken durchweg motiviert. Nathan Fillion, den ich ohnehin in allem liebe, was er tut, spielt eine herrlich schräge Version von Green Lantern. Mit dieser furchtbaren Frisur und trotzdem jeder Menge Charme verwandelt er selbst eine oft belächelte Figur (Stichwort: Ryan Reynolds) in einen echten Sympathieträger. Gold wert!
David Corenswet überzeugt als Superman: Er bringt eine kindlich-naive Ausstrahlung mit, bei der man als Zuschauer\:in wirklich mitfiebert, vor allem beim erwähnten Story-Twist und der Roulette-Szene. Gleichzeitig nimmt er die Rolle ernst genug, um selbst in einem hautengen Anzug mit roter Unterhose glaubwürdig zu bleiben.
Rachel Brosnahan als Lois Lane war mir anfangs etwas zu nervig, hat sich dann aber zu einer echten Lieblingsfigur entwickelt. Sie ist der erwachsene, vernünftige Gegenpol, und das tut der Beziehung der beiden richtig gut.
Nicholas Hoult als Lex Luthor? Ein Volltreffer. Man nehme eine Prise Elon Musk, eine Portion Jeff Bezos und würze das Ganze mit narzisstischer Kaltblütigkeit, fertig ist ein herrlich unsympathischer Milliardär, der sich nach außen als Menschenfreund gibt, in Wirklichkeit aber ein skrupelloses Ekel ist. Köstlich.
Und ja: Ich mochte auch Krypto, den Superhund. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst einen Hund habe, aber der Vierbeiner bringt genau die richtige Mischung aus Loyalität, Niedlichkeit und Superkraft mit.
Wenn DC diesen Weg weitergeht, freue ich mich tatsächlich mal auf kommende Warner-Filme. Bisher hatte ich bei DC-Verfilmungen oft nur düstere, kaum erkennbare Bilder im Kopf, mit einer Stimmung, die einem das Leben schwer macht.
Dieser Film aber ist solides Popcornkino: knallbunt, unterhaltsam und überraschend gelungen.