Jimmy Kimmel, Stephen Colbert – wer ist der nächste?

, , , ,

KI-Generiert. Ich als Host einer Late-Show.

Talkshows in den USA waren immer politisch. Und selbst zu Zeiten von Obama wurde immer mal wieder gegen die Regierung gestichelt. Das gehört zum guten Ton. und hat in einer Demokratie auch immer Platz gehabt. Davon abgesehen reden wir hier von einem Land, in dem sogenannte ROASTS eine Kunstform sind. In einem Roast wird irgend ein Promi auf nen Stuhl gesetzt und andere Promis machen abfällige, humorvolle und manchmal schon sehr heftige Monologe über die arme Sau, die da sitzen muss. Aber: Das ist Comedy.

Stephen Colbert

Zuerst wurde Colbert abgesetzt. Er darf noch bis Mai moderieren, danach ist Schluss. Die Verträge werden nicht verlängert und im Grunde sind alle Mitarbeitenden dieser Emmy-Preisgekrönten Show ab dann arbeitslos. Trump hatte damals gegen CBS geklagt, weil Kamala Harris in der Sendung „60 Minutes“ richtig viel Interviewzeit gekriegt hat. Trump hätte vermutlich einen Gerichtsprozess verloren, aber CBS und Paramount wollten die Werbekunden nicht verprellen, also stimmte der Konzern einem Vergleich zu. 16 Millionen US-Dollar, die Colbert als „Bestechungsgeld“ betitelte. Das hat dem Sender gereicht und die Sendung wurde abgesetzt, weil sie angeblich nicht profitabel genug war. Fakt ist aber, dass Colberts Sendung die meistgesehende Talkshow in den USA ist. Marktführerschaft. Millionen von Aufrufen bei Youtube und nicht zuletzt auch in diverse Länder verkauft. Ich bin kein TV-Mensch, aber ich halte diese Aussage für Quatsch.

Colbert darf aber noch weiter machen und hat aktuell die Boxhandschuhe ausgezogen und ledert tatsächlich relativ heftig über den Autokraten Trump ab. Er ist aktuell in „Höchstform“, wie man so schön sagt.

Jimmy Kimmel

Ich bin heute morgen, 18.09.2025 aufgewacht. Mein Griff ging zum Handy. Ich habe nicht viele Push-Notifications an, aber zumindest die aktuellsten News interessieren mich dann doch ein bisschen. Kimmel abgewürgt. Ohne Vorwarnung. Weg. Kimmel hat die Oscars moderiert, dabei einen fantastischen Job gemacht und auch Kimmel ätzt gerne mal gegen den amerikanischen Präsidenten. Hier wurde jetzt vorgeschoben, dass Kimmel folgendes gesagt hat: „Wir hatten am Wochenende einige neue Tiefpunkte, als die MAGA-Gang verzweifelt versuchte den Mann, der Charlie Kirk ermordet habe, als alles andere als einen von ihnen darzustellen und alles Mögliche tat, um daraus politisches Kapital zu schlagen“

Ob der Verdächtige tatsächlich ein MAGA ist oder der Bewegung mal positiv gegenüberstand, weiß ich nicht. Es war ein Spruch. Mehr nicht. Das reicht in der Autokratie USA aktuell schon, um abgesägt zu werden.

Wäre so etwas in Deutschland möglich?

Ich würde zu gerne sagen, dass das nicht einfach so möglich ist. Wir haben einen Rundfunkbeirat. Wir haben öffentlich-rechtliches TV, das nicht zwingend von Werbepartnern abhängig ist. Wir haben staatliche Richtlinien, die eine Einmischung der Regierungen in die Medienlandschaft unterbieten sollen. Aufgrund der Erfahrungen des 2. Weltkriegs mit Volksempfänger und Regierungspropaganda haben wir einiges gelernt und das in unseren Medien-Gesetzen festgelegt. Theoretisch kann uns das also nicht passieren, richtig? Nehmen wir mal den Aufbau eines Fernsehrates.

Leider doch. Im ZDF-Fernsehrat zum Beispiel sind auch 16 Politiker. Für jedes Bundesland also einer. Dann noch Kirchenvertreter, Gewerkschaftsfunktionäre und Arbeitgeberverbandsleute sind auch dabei. Wenn man aktuell guckt, wie sich der Fernsehrat zusammensetzt, sind da doch so einige Leute aus der CDU oder auch SPD drin. Und ich rede nicht von den eingesetzten Politikern. Da sind Leute in ihrer Funktion als Vertreter des Bundes drin, die jetzt MinisterIn a.D. sind.

Natürlich kann auch ein rechtskonservativer Fernsehrat nicht einfach so Sendungen absetzen. Es gibt noch Rundfunk-Gesetze, die gerade im öffentlich-rechtlichen Bereich den Programm-Auftrag konkret umschreiben. Dennoch können Rechtsstreite angesetzt werden, die die Arbeit der Medienschaffenden stark einschränken würden.

Im PRIVATFERNSEHEN hingegen geht’s – wie bei den Amerikanern auch – um Quoten und Werbeplätze. Wenn die Werbepartner den TV-Sender kritisch betrachten und keine Werbung mehr schalten wollen, wird ein Privatsender den Kurs ändern und vielleicht sogar die Sendung absetzen.

Fediverse-Reaktionen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert