Die Besucherzahlen stagnieren und gehen immer weiter runter. Das liegt vielleicht am Content, vielleicht an WordPress, vielleicht daran, dass keiner mehr Blogs liest und lieber ein Rezept für Rinderrouladen in einem 30 Sekunden TikTok-Video erklärt haben möchte.
Der Tod von Blogs wird eigentlich schon seit jeher prognostiziert und tatsächlich sind viele Blogs, die ich damals gerne täglich besucht habe, gar nicht mehr da oder haben sich neu organisiert. Es wird kaum noch kommentiert und falls doch, dann sind die Kommentare voller ekligem Hass. Nicht bei mir, hier gibt’s noch keinen Hass, aber ich bin ja nicht naiv. Das kommt noch, ganz sicher.
Blogs sind nicht tot. Soviel ist grundsätzlich mal klar. Ich frage mich aber trotzdem, für wen ich eigentlich noch schreibe? 99% aller Dinge, die ich googlen muss, finde ich auf Wikipedia oder Stack Overflow. Das „Blog“ an sich gucke ich mir kaum noch an. Wie sollte ich auch, denn die meisten Blogs sind nur noch Tagebücher oder – noch schlimmer – von einer KI geschrieben worden. Viele Blogs meiner Vergangenheit existieren gar nicht mehr. Das unrühmliche Ende von Nerdcore zum Beispiel war schon heftig. Es gibt Blogs, die seit hundert Jahren dasselbe machen und die funktionieren auch heute noch gut.
Aber ist das Blog wirklich tot? Wenn es nach Ecki von Trusted Blogs geht, nicht. Trusted Blogs ist eine Art „Blogübergreifende Suchmachine“ und eine Plattform, um Blogger und Marketingmenschen zusammen zu bringen. Nach Themen sortiert haben hier Firmen die Möglichkeit, den passenden Blogger zu ihrer Plattform zu finden. Der Vorteil solch einer Geschichte ist ziemlich offensichtlich: Blogs bleiben. Immer. Es ist nicht so, dass ein Blogpost im Rauschen der Bedeutungslosigkeit verschwindet, wie zum Beispiel ein TikTok oder ein Instagramposting: Für das Blog auf der jeweiligen Website ist das gültiger, wertvoller Inhalt.
Außerdem haben Blogs natürlich den Vorteil, dass sich irgendjemand das Hosting dieser Beiträge echtes Geld kosten lässt. Meine Domain-Kosten sind jetzt nicht unglaublich hoch, aber pro Jahr gebe ich schon knapp 100 Euro für meinen Webspace aus. Deshalb ist es mir eigentlich schon wichtig, vernünftige Inhalte zu bieten und wenigstens einigermaßen Qualität zu liefern.
Viele ehemalige Blogs gelten heute auch als „Magazine“. Stadt-Bremerhaven ist zum Beispiel ein waschechtes Tech-Magazin geworden, startete aber auch mal als privates, kleines Blog.
Ich behaupte also, Blogs sind weiter nicht tot. Auch dieses hier nicht.
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