Es gibt auf Personal Computern drei große Betriebssysteme, die wir alle kennen. Windows, Linux (Puristen sagen, dass das nur der Kernel ist, aber darum geht’s jetzt gar nicht) und MacOS. Diese 3 verteilen sich auf den Festplatten dieser Welt und jedes Betriebssystem hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Ich möchte mich in diesem Artikel mit allen 3 Betriebssystemen befassen und versuchen, ein möglichst neutrales Statement abzugeben. Da MacOS prinzipiell für eine bestimme Art von PC erstellt wurde, kann man hier nicht so richtig von einem Allerweltsbetriebssystem reden, weil man eben sehr viel Geld ausgeben muss, um einen PC zu nutzen, auf dem das Betriebssystem funktioniert. Aber viel Geld kann man auch für eine intelbasierte x86-CPU-Maschine ausgeben, die dann auch mehr kann, als der Standard-PC.
Windows
Hach ja, Windows. Von Microsoft stammt dieses Betriebssystem und jeder ernstzunehmende Computerbesitzer muss Microsoft hassen. Immerhin gilt das Software-Unternehmen als “Klau-Firma”, denn sie haben originelle Produkte einfach nachgemacht und schlechtere Versionen davon veröffentlicht. So entstand MS-DOS letztendlich nur, weil DR-DOS für IBM-kompatible PCs nicht fertig war. MS-DOS war zwar auch nie fertig, hat aber irgendwie funktioniert. Windows 3.1x war letzten Endes auch nur ein Zusatzprogramm für MS-DOS und selbst Windows 95 war eine grafische Benutzeroberfläche für MS-DOS 7.0. Erst mit Windows NT hat sich das geändert, Windows 2000 war ein echtes Serverbetriebssystem und spätestens seit Windows 7 muss man sagen, dass Microsoft auf dem richtigen Weg ist. Windows 10 oder Windows 11 laufen einigermaßen stabil, sind relativ schnell und haben eine große Unterstützung von Hardware und Software on Board. Für Windows gibt’s im Grunde jedes x-beliebige PC-Spiel, jedes bekanntere Programm und fast alles sogar als kostenlose Raub-Mord-Horror-Kopie irgendwo im Web. In Kombination mit dem EPIC-Store oder STEAM ist Windows die Spieleplattform, wenn es ums zocken geht.
Dank WSL und dem wirklich guten Editor vscode kann man wirklich schon sehr gut programmieren. WSL gibt auch Linux mit, das heißt, dass viele Linuxprogramme mittlerweile gut unter Windows funktionieren. Im Tonstudio ist Windows neben MacOS der Standard.
Pros
- Breite Unterstützung von Hardware
- Viele Plugins für DAWs
- Das “Spielebetriebssystem”
- Seit Windows 10 relativ stabil
Cons
- Kein Logic Pro (Das gibt’s nur noch für Mac, seitdem Apple die Firma gekauft hat)
- Viren, jede Menge Viren (außer du installierst nur aus zuverlässigen Quellen und öffnest niemals Emailanhänge, nach denen du nicht gefragt hat, dann geht’s eigentlich)
- Durch die breite Hardwareunterstützung verschenktes Potential
Linux
Linux selbst ist kein Betriebssysstem, sondern nur der Kernel, der Kern des Betriebssystems. In Kombination mit Treibern, verschiedenen Zusatzprogrammen und verschiedenen Benutzeroberflächen wird aus dem Kernel eine sogenannte Distribution. Debian ist so eine Distribution oder Ubuntu, das wiederum auf Debian basiert und eigene “Verbesserungen” mitbringt. Arch-Linux ist auch eine Distribution, die nahezu stündlich aktualisiert wird, weil dort immer die allerneusten Treiber und Programme zur Verfügung stehen. Dies geht manchmal zu Lasten der Stabilität dieser Distribution.
Linux ist in dieser Auflistung das einzige Open-Source-Betriebssystem. Es wird primär durch die Entwicklung einiger tausend fähiger Programmierer vorangetrieben. Davon arbeitet ein Großteil in der Freizeit dran, Linux immer cooler und stabiler zu machen. Das Betriebssystem gehört also niemandem so richtig. Das hat diverse Vorteile, aber auch einige Nachteile. Ich habe oben ja schon Debian oder Ubuntu genannt. Streng genommen sollte Opensource auch nur Opensource benutzen. Heißt: Wenn du dir ein Linux installierst, sind auch dein Grafikkartentreiber im Idealfall Opensource. So macht es Debian in der Standard-Einstellung zum Beispiel. Ubuntu hingegen sagt auch: “Ja komm, wenn der proprietäre Treiber besser ist, nimm halt den!” Das führt in der Community gelegentlich zu Streit. Und da die Linuxcommunity manchmal ein wenig Streng ist, hier mein Disclaimer: Es handelt sich hier lediglich um ein Beispiel!
Pros
- Freie Software
- Meistens komplett ohne Viren
- Stabiler als andere Betriebssysteme
- Es gibt fast alles, aber
Cons
- es gibt Spezialsoftware nicht unbedingt
- Windowsprogramme laufen größtenteils, wenn kein Kopierschutz/DRM zum Einsatz kommt
- Lernkurve vergleichsweise hoch, ohne Terminal macht Linux nicht halb so viel Spaß
- Dank verschiedener Techniken für grafische Benutzeroberflächen oft keine durchgängige UI.
MacOS
MacOS ist insofern etwas besonderes, weil’s halt einfach mal nur auf Apple-Rechnern läuft. Natürlich ist es einfacher, ein OS für eine bestimmte Hardware zu programmieren und natürlich nutzt ein MacOS die vorhandene Hardware perfekt aus. Das sorgt auch dafür, dass MacOS nicht nur extrem schnell, sondern eben auch wirklich stabil ist. In den meisten Tonstudios kommt eben der Mac oder der Windows-PC zum Einsatz. Speziell bei den neuen M1 oder M2-Prozessoren hat Apple auch wieder was richtig cooles erschaffen: Die Macs sind unfassbar schnell und haben fast gar keine Hitzeentwicklung. Außerdem hält der Akku ewig. Aber: Intelsoftware läuft nur über eine zusätzliche Abstraktionsschicht. Aber tatsächlich ist der M2 so ziemlich das geilste, was Apple je gebaut hat.
Pros
- Stabil wie sonst kein Betriebssystem
- Optisch wunderschön
- Style
Cons
- Teuer
- Alles wichtige gibt’s schon, aber Spiele sind noch immer nicht Apples Hautgeschäft. Dank Metal3 geht einiges, aber sogar Linux ist da besser aufgestellt. Ja, subjektiv, aber ist so.
- Tastaturlayout / Hotkeys ganz anders
Andere Betriebssysteme, die NICHT Linux oder Windows sind
FreeBSD ist eine bekannte Serverplattform und ein freies und quelloffenes Unix-ähnliches Betriebssystem, das von der Berkeley Software Distribution (BSD) abgeleitet ist. FreeBSD ist ein Betriebssystem, das für den Betrieb moderner Server, PCs und eingebetteter Systeme entwickelt wurde. FreeBSD ist einfacher als Linux einzurichten und bietet vorinstallierte Anwendungen. Es ist stabil, leistungsstark und sicher. Linux bietet mehr Anpassungsmöglichkeiten und unterstützt eine größere Auswahl an Hardware. Es bringt nur den Kern des Betriebssystems mit und erfordert zusätzliche Software von Drittanbietern. Wenn du eine einfache Einrichtung bevorzugst und Wert auf Stabilität legst, ist FreeBSD eine gute Wahl. Wenn du jedoch Flexibilität und viele Anpassungsoptionen möchtest, ist Linux besser.
HaikuOS basiert auf dem damals 2001 erschienenen BeOS, einem Betriebssystem, das speziell auf Multimedia ausgelegt war. Während BeOS damals Windows haushoch überlegen war, was Multimedia betraf, konnte es sich gegen Microsoft nicht durchsetzen. Es gibt noch immer eine aktive Community.
ReactOS hat das Ziel, ein Windows-Klon zu sein, ohne Windows zu sein. Das Ziel ist es, Windows-Programme und -Treiber zu nutzen. Dabei sind die ReactOS-Leute schon ziemlich weit gekommen. Es wurde alles, was Windows kann, nach bestem Wissen und Gewissen nachprogrammiert. Der Weg ist noch weit, aber die Entwickler von ReactOS arbeiten sehr eng mit den Entwicklern von Wine zusammen. Ich finde das Projekt persönlich extrem spannend.
24. Juni 2023 um 15:22 Uhr
@Marcel Eine Anmerkung habe ich zu Deinem Statement, macOS sei schnell. Zumindest was die Desktopumgebung (Programme öffnen, Dialogfenster, Fenster verschieben, etc.) betrifft, hinkt es deutlich hinter Linux herVergleich:MacMini mit M2 Pro 16GB RAM VenturaIntel i7-10900 16GB RAM OpenSUSE mit KDEBeide im Einsatz bei mir Hier hängt Linux macOS definitiv ab. Ist jetzt Nörgeln, da der Mac immer noch flott ist, aber die Desktopumgebung eher gemächlich daher kommt
24. Juni 2023 um 15:22 Uhr
@Marcel Tolle Gegenüberstellung ohne „Ideologie“