Goodfellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia

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Nachdem ich diese Kritik gelesen habe, wollte ich den Film gar nicht mehr gucken:

Das ist natürlich Quatsch: Goodfellas ist vermutlich der beste Film, der jemals gedreht wurde. Nehmen wir erstmal diese wahsinnig qualifizierte Bewertung auseinander:

„Ray Liotta ist abstoßend umsympathisch“ ist in dieser Kritik tatsächlich schon nah dran an der Wahrheit. Ray Liotta spielt Henry Hill, einen irischen Typen, der total gerne bei den Wiseguys, also der Mafia mitmachen möchte. Hill ist kein „Guter“ in dieser Geschichte, Hill startet als Teenager eine erfolgreiche Karriere als Verbrecher. Verbrecher sollten niemals sympathisch sein, denn sie sind halt Verbrecher.

„Pescis Darstellung als Psychopath ist albern und übertrieben“ steht auch in dieser Kritik. Und ja, Pesci spielt die Figur des Tommy DeVito ziemlich übertrieben gewalttätig. Jetzt muss man wissen, dass „Goodfellas“ auf einer wahren Geschichte beruht. Es gab also wirklich einen Tommy DeVito, der hieß allerdings Tommy DeSimone. Thomas DeSimone war im echten Leben noch unberechenbarer und noch viel, viel gewalttätiger, als von Pesci dargestellt. Selbst Joe Pesci hat gefragt, ob DeSimone wirklich so irre war und ja, das und noch viel mehr. Die anderen Figuren wurden sogar viel zu lieb dargestellt. Jimmy Conway (gespielt von Robert DeNiro) hat zum Beispiel oft Leute lebendig im Kühlschrank eingesperrt. Auch Kinder.

„Die permanente Untermalung mit 50er Jahre Musik“ ist faktisch falsch. Der Film beginnt in den 50ern und endet in den frühen 80ern. Die Handlung von Goodfellas zieht sich über 30 Jahre hin und über diese Laufzeit ändert sich die Musikuntermalung es Streifens ständig. Scorsese hat schon in anderen Filmen die Musik der jeweiligen Epoche verwendet, um die Handlung zu untermalen. Tarantino macht das übrigens auch noch.

Aber zurück zur Kritik von Goodfellas

Ihr merkt vielleicht schon, dass ich den Film sehr mag. Das liegt eben an den fantastischen Darstellern, der wunderbaren Kameraarbeit von Michael Ballhaus und natürlich auch an der spannenden Geschichte, die durchaus ihre gewalttätigen Momente hat: Allein schon in den ersten 5 Minuten, ehrlich gesagt…

Henry Hill sieht als Kind zu den Wiseguys, also den lokalen Mafiosi auf. Die haben Geld, sind immer gut gekleidet und jeder respektiert diese Männer. Außerdem können sie machen, was sie wollen. Selbst die Polizei scheint sich nicht an diese Leute ran zu trauen. Henry Hill Sr, war Elektriker, was in den 50ern zwar ein ehrenvoller, aber eben auch nicht besonders gut bezahlter Job war. Henry Hill wollte also ein Gangster werden.

Nach einigen Querelen schafft er es auch, für die Lucchese-Familie arbeiten zu dürfen. Er lernt Jimmy Conway (Robert DeNiro) kennen und eben auch Tommy DeVito (Joe Pesci). Mit denen plant er dann auch irgendwann den Lufthansa-Raub, bei dem sie es schaffen, knapp 6 Millionen Dollars zu erbeuten.

Der Film hat einen gigantisch tollen Soundtrack, richtig großartige Kamerarbeiten von Michael Ballhaus und natürlich fantastische Darsteller. Die Geschichte beschreibt den Aufstieg von Henry Hill, vom Taxi-Einparker bis hin zum wichtigen Vertrauten des größten Capo in Brooklyn.

Der Film lief paralell zu „Der mit dem Wolf tanzt“ und hätte, ehrlich gesagt, den „besten Film“ gewinnen sollen. Einfach alles an dem Film ist perfekt, sogar die Länge. Und die Schnittarbeit. Und die tollen Darsteller. Wann immer der Film läuft, bleibe ich dabei hängen, weil mir alles an dem Film so toll gefällt.

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