Einleitung: Du hast Bock drauf, Musik zu machen, aber du bist halt ein Künstler? Künstler sind die Leute, die für ihre Leidenschaft brennen aber eben wenig oder gar kein Geld haben. Kannst du überhaupt Musik produzieren, wenn du keinerlei Budget hast?

  1. Der Rechner
    Ohne PC keine Musikproduktion. Also nicht so richtig. Du wirst zwangsläufig irgendeinen PC brauchen. Gott sei Dank hat sich der Markt insofern beruhigt, dass man für einen Musik-PC nicht mehr wahnsinnig viel Geld ausgeben muss. Die CPU muss einigermaßen schnell sein, die Festplatte auch. Das Stichwort lautet hier: Refurbished. Du kannst auch nach „Ausgemusterter Office PC“ suchen. Klar, 150 Euro musst du vielleicht schon haben, aber vielleicht hast du ja sogar im Bekanntenkreis jemanden, der einen 5 Jahre alten PC nicht mehr braucht. Für den Einstieg ist das völlig ausreichend.
  2. Die DAW
    Eine Digital Audio Workstation ist das Herzstück jeder Musikproduktion. Glücklicherweise gibt es heutzutage viele kostenlose DAWs wie Ardour, Cakewalk (zumindest im Moment noch) und Tracktion T7, die professionelle Funktionen bieten. Erforsche diese kostenlosen Optionen und finde diejenige, die am besten zu deinen Bedürfnissen passt. Viele DAWs haben auch Testversionen oder sind sogar als Demo gar nicht groß eingeschränkt (REAPER, Renoise)
  3. Samples und VST-Libraries
    Von Spitfire gibt’s LABS, eine extrem hochwerte Bibliothek mit diversen Sounds. Über Pianobook und Decentsampler kannst du deine Soundbibliothek auch unendlich erweitern und Native Instruments bietet auch eine gigantische Bibliothek für den kostenlosen Kontakt-Player an. Kostenlose Samples gibt’s eigentlich auch überall. Ich mag zum Beispiel mugent.com ziemlich gerne.
  4. Kostenlose Effekte
    Es gibt auch zig sehr guter VST-Effekte, die du nutzen kannst. Kostenlos. TDR Nova ist zum Beispiel ein fantastischer Equalizer, TDR Kotelnikov ist ein extrem guter Compressor. Beides gibts bei TokyoDawnRecords. In den meisten DAWs sind auch mittlerweile recht gute Effekte integriert. Im Fall von Reaper gibt’s zum Beispiel einen ziemlich guten Pitchshifter und eine Art Autotune-Plugin dazu. Die zeichnen sich aber nicht gerade durch gute Usability aus.
  5. Akustikaufnahmen im Heimstudio
    Im Studio braucht man gute Bassfallen oder Akustikpanels. Diese Dinger kann man für viel Geld kaufen oder für nicht ganz so viel Geld selbst bauen. Die Raumakustik kann man sogar mit Freeware ausmessen. https://www.jochenschulz.me/de/blog/raummoden-messen-mit-rew-freeware
  6. Kollaborationen und Netzwerken:
    Eine weitere großartige Möglichkeit, deine Musikproduktion ohne Budget voranzutreiben, besteht darin, mit anderen Musikern und Produzenten zusammenzuarbeiten. Finde Gleichgesinnte in deinem Umfeld oder online und tausche dich aus, teile Ressourcen und unterstütze einander. Gemeinsame Projekte können nicht nur Kosten teilen, sondern auch neue kreative Möglichkeiten eröffnen.

Fazit:
Obwohl ein begrenztes Budget herausfordernd sein kann, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, hochwertige Musik zu produzieren, ohne viel Geld ausgeben zu müssen. Mit kostenlosen DAWs, virtuellen Instrumenten, Sample-Libraries, Audiosoftware und Plugins sowie DIY-Akustikbehandlungen kannst du deine Musikproduktion auf ein neues Niveau heben.

Foto von Emil Kalibradov auf Unsplash