Von der Kunst aufzuhören und weiter zu machen

Seit 22 Jahren habe ich nun diese Internetdomain. Damals sah das alles noch sehr, sehr anders aus. Es gab sogar eine „Startseite“: (Nach dem Bild bitte weiter scrollen)

Damals ging es mir darum, eine Partycommunity aufzuziehen. Ich hatte einen Clubguide, bei dem ich Diskotheken bewertet habe. Ich habe auch meine Musik vorgestellt und ich habe zu der Zeit schon Tipps zum Thema Musikproduktion von mir gegeben. 2003 hatte ich ein so gutes Tutorial über den Modplug-Tracker geschrieben, dass es eine Zeit lang sogar bei Modplug.com verlinkt wurde. Der Focus verschob sich dann irgendwann in Richtung „Blog“. Ich hatte auch auf dem originalen Trancefish.de regelmässig Newsbeiträge geschrieben, aber ich wusste damals noch nicht, dass man so etwas Blog nennt.

In den News ging’s um Veranstaltungstipps. Und 2002 habe ich auch schon vorgeschlagen, Firefox zu nutzen, damals hieß das Ding aber einfach nur Mozilla.

Schwerpunkt Programmierung

Der Schwerpunkt lag aber immer auf der Programmierung. Ich hatte immer vor, mit PHP mein eigenes CMS zu schreiben. Hab ich irgendwann ja auch geschafft, immerhin lief die Seite jahrelang über ein einfaches Skript, dass sich per SQL irgendwelche Contents aus der Datenbank gezogen hat. Logische Konsequenz war es irgendwann, mit einem sauberen MVC-Framework zu arbeiten. Erst war es mein eigenes, kleines Framework. Später stellte ich auf Laravel um.

Inhalte damals vs. Inhalte heute

Damals war das Blog kurz tatsächlich ein Tagebuch. Später war’s teilweise echt schlimm, weil ich da schon ziemlich private Dinge geschrieben habe. Dann war’s eine Weile ein wenig, wie Nerdcore (als René Walter Nerdcore noch besaß) und dann sehr, sehr technisch. Ich habe eine wilde Reise hinter mir. Es gab sogar den Anspruch, täglich zu bloggen. Das wäre heute unvorstellbar. Mein Artikel über Nationalsozialismus hat mich tatsächlich sogar fast reich gemacht, Leute haben gespendet. 250.000 Aufrufe an einem Tag.

Heute ist das Blog wieder persönlicher, ich bin reifer geworden. Depressionen sind ein Thema, ebenso wie Linux. Ich bin an einem Punkt angekommen, wo mir das Blog tatsächlich Spaß macht. Die Besucherzahlen tracke ich zwar mit Matomo, aber eigentlich nur, um zu gucken, ob außer mir jemand anderes ins Blog guckt.

Weitermachen

Ich war oft an dem Punkt, das hier alles einzustampfen. Gerade weil die Benutzerzahlen sich nicht wesentlich verändert haben und weil der Druck, ständig Content herauszuhauen, den Spaß zerstört hat. Ich wollte politisch sein, kam aber nicht mit dem Feedback klar. Ich komm auch heute noch nicht damit klar, wenn mir Leute offen rassistische Dinge sagen und nicht mal bemerken, dass es rassistisch ist. Und damit meine ich nicht mal Witze. Ich meine so Dinge wie: „Wenn die kein Geld kriegen würden, würden sie auch schnell wieder gehen.“

Ich mag es, hier meine Meinung abzugeben. Ist so’n bisschen wie Therapie und es schult meinen Umgang mit Worten. Ich will ja noch immer mein Buch veröffentlichen. Ich sollte da wirklich mal wieder weiter machen mit.

Fazit

Mich und mein Blog werdet ihr nicht los. Niemals.